Risikofaktor Kurzsichtigkeit
Kurzsichtige Menschen gibt es immer mehr auf der Welt. Waren es 2010 bereits 28% der Weltbevölkerung, sind es im Jahr 2050 voraussichtlich 50% aller Menschen, welche an Myopie (Kurzsichtigkeit) leiden. Kurzsichtigkeit kann man heute zwar relativ problemlos mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren, dabei handelt es sich aber nur um eine Optimierung der Sehschärfe. Keinen Einfluss haben diese klassischen Mittel auf die Verringerung der Korrekturwerte.
Das gerade dies sinnvoll wäre, belegen verschiedene Studien. Sie zeigen, dass ein kurzsichtiger Mensch mit einer Korrektur von -6.00 dpt. ein 21x höheres Risiko hat an einer Netzhautablösung zu erkranken wie ein normalsichtiger Mensch. Bei der Makuladegeneration ist das Risiko gar um den Faktor 40 erhöht.
Doch warum gibt es immer mehr kurzsichtige Menschen? Gründe hierfür sind die zunehmende Nahtätigkeit, welche bereits in jungen Jahren durch Tablet und Smartphone stark zugenommen hat, sowie die genetische Vererbung der Eltern. Ist ein Elternteil Myop, steigt das Risiko einer Kurzsichtigkeit um 3%, bei beiden Eltern sogar um 7% an. Weiterhin ist bestätigt, dass Kinder mit einer geringen Verweildauer im Freien ebenfalls kurzsichtiger werden. Die Mechanismen sind zwar noch nicht restlos geklärt, man geht aber davon aus, dass die Netzhaut durch den Aufenthalt im Freien vermehrt Dopamin ausschüttet, welches das Längenwachstum der Augen und damit die Kurzsichtigkeit hemmt.
Was wir tun können
Heute stehen zwei Therapieformen im Zentrum. Dabei handelt es sich einerseits um die Gabe von niedrigdosiertem Atropin, welches hauptsächlich von Augenärzten praktiziert wird. Als zweite Option besteht die Versorgung mit Kontaktlinsen, wahlweise als Übernachtlinse (Ortho-K) oder als spezielle Tages-, Monats- oder Semesterlinse (Tauschsysteme).
Wir bei Suter Optik sind überzeugt, mit weichen Tauschsystemen den besten Weg zu gehen. Die Eingewöhnung erfolgt relativ rasch, das ein- und absetzen der Kontaktlinsen ist schnell erlernt und die Komplikationsrate ist sehr gering.
Dank der multifokalen Optik der weichen Kontaktlinsen wird das Längenwachstum des Auges aktiv gehemmt und die Kurzsichtigkeit reduziert. Die Augen werden dadurch um bis zu 59% weniger kurzsichtig als mit Brille oder klassischen Kontaktlinsen.

Ab welchem Zeitpunkt?
Wichtig ist, möglichst früh mit dem Myopie Management zu starten. Je eher ein Kind aktiv gegen Kurzsichtigkeit korrigiert wird, desto eher wird der Verlauf gebremst. Wir empfehlen daher eine Versorgung mit Kontaktlinsen ab dem Grundschulalter.